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Antarktis Expedition und die Berge Patagoniens

Antarktis- Eine Reise, welche am Ende der Welt erst begann- auf Feuerland in Argentinien. Genauer gesagt im Hafen von Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt. Es wartet ein kleines Schiff für 100 Passagiere - die MV Plancius von Oceanwide- Expeditions, organisiert und gechartert vom Reiseveranstalter Jalan Jalan Travel aus Magdeburg. Abenteuer Drake Passage, fantastische Eindrücke einer unberührten Gebirgs- und Eiswelt, tausende von Pinguinen, türkisblau strahlende Eisberge, sowie eine deutschsprachige Expedition mit Freunden, sind großartige Highlights unserer Fototour in die Antarktis. Ein Lebenstraum ging in Erfüllung - endlich alle sieben Kontinente bereist zu haben!
Bei Planung und Vorbereitung der Tour konnten wir noch nicht ahnen, dass auch die Reisezeit eine Überraschung bereithält. Traumwetter in Patagonien, worauf Bergsteiger oft monatelang warten. Dunkelblauer Himmel am Fitz Roy Massiv und angenehme Temperaturen in El Chalten sowie am Perito Moreno Gletscher- 12 Tage auf eigene Faust durch Santa Cruz/ Patagonien/ Argentinien. Im Traumteam unterwegs in der südliche Hemisphäre mit Birgit Kuhn aus der Schweiz, sowie Kathrin und Heiko Koch aus Dresden. Abflug 29. Oktober 2022 mit Lufthansa Boeing 747-830 von Frankfurt knapp 14 Stunden nach Buenos Aires Aeropuerto Internacional Ministro Pistarini, bekannt als Aeropuerto de Ezeiza. 40km quer durch die Stadt mit Fahrer Hernan Ramirez und 3,5 Stunden Weiterflug nach El Calafate mit Boeing 737-800 der Aerolineas Argentinas vom Aeroparque Jorge Newbery, dem Stadtflughafen von Buenos Aires. Er liegt im Stadtteil Palermo direkt am Ufer des Río de la Plata. Trotz recht angenehmer Temperaturen des Frühsommers, weht uns auf dem Lago Argentino ein eisiger Wind entgegen. Von den gewaltigen Eisfeldern des Perito Moreno Gletschers. Frisches Grün und rotblühender chilenischer Feuerstrauch heben sich vom Türkisblau des Gletschers ab- im gleißenden Sonnenlicht. Mit dem Mietwagen machen wir uns auf den Weg nach Norden Richtung El Chalten, gut ausgeschlafen in der Hosteria Los Gnomos (Empfehlung) und argentinischen Steaks mit Rotwein zu Birgits Geburtstag im nur 1 Kilometer entfernten Zentrum des beschaulichen Ortes (Restaurant Mako Fuego y Vinos- Empfehlung). Die Einsamkeit der argentinischen Steppe verschluckt uns sofort, nach Verlassen von El Calafate. Am Ostufer des Lago Argentino gibt es eine Fata Morgana mitten in der Einsamkeit- die Estancia La Leona, mit allem was das kulinarische Herz von Argentinien erwartet. Auch das Ringwerfenspiel gibt es noch, wie bei meiner letzten Reise vor 20 Jahren mit Bea und Rolf dem Fidibusteam. Infolge des klaren Wetters, kommen wir nur langsam voran- Grund sind die Fotostopps, da hinter dem azurblauen Wasser des Lago Viedma der imposante Fitz Roy und Cerro Torre immer deutlicher hervortreten. Sämtliche Kameras und die Drohne gehen in Stellung. Bis zum 6.12.2022 beziehen wir in El Chalten die Hosteria Confin Patagonico (Empfehlung) und unternehmen mehrere große Wanderungen u.a. zur Laguna Capri, Laguna de los Tres am Fusse des Fitz Roy und Laguna Torre. Hier sprechen die Bilder für eines der faszinierendsten Bergpanoramen der Welt- das Fitz Roy Massiv. Ebenfalls mit klarer, stürmischer Sicht auf die Berge der Südanden, verläuft der kurze Flug nach Ushuaia mit Aerolineas Argentinas. Fahrt und Wanderungen auf Feuerland im Tierra del Fuego Nationalpark. Wieder bei fantastischem Wetter, besuchen wir die südlichste ständig besetzte Poststation der Welt- Correo del Fin del Mundo. Die 13- tägige Antarktis Expedition beginnt am "worlds end" mit dem Einschiffen an Bord der "Plancius" und abendlicher Fahrt in den Beagle Kanal. Die Überfahrt dauert 2,5 Tage und wie erwartet, wird die See auf der Drake Passage recht ruppig. Allerdings nicht ganz so heftig, wie wir es auf der Rückfahrt erleben dürfen, mit bis zu 12 Meter hohen Wellen, 40 Knoten Wind und ein Rollen des Schiffes bis zu einer Neigung von 32 Grad. Bereits am folgenden Tag überqueren wir die Antarktische Konvergenz. Knapp 900km gilt es zu überwinden, vom argentinischen Ushuaia auf Feuerland und der antarktischen Halbinsel. Pazifik und Atlantischen Ozean treffen aufeinander und verursachen gefürchtete hohe Wellen und Sturm. Fahren an den South Shetland Islands vorbei und erreichen die Antarktische Halbinsel bei Brabant Island. Viele hochinteressante Vorträge des Expeditionsteams begleiten uns bei der langen Seefahrt über die Drake Passage. Am 13.11.2022 betreten wir auf Cuverville Island das erste Mal antarktischen Boden, sehen im dichten Schneetreiben tausende von Eselspinguinen (Gentoo Penguin). Sie warten im Frühsommer darauf, endlich brüten zu können, wenn der Schnee sich an den Küsten etwas zurückzieht. Aber auch in diesem Jahr liegt sehr lange viel Schnee. Zwei Mal täglich werden wir in der kommenden Zeit mit Zodiacs an Land gebracht. Die antarktische Landschaft gehört zum Schönsten, was meine Augen je auf dieser Welt gesehen haben. Hohe tief verschneite und vereiste Berge, tief blaue Gletscher, glasklares Wasser, an mehreren Tagen bricht die Sonne brachial durch die Wolken, wir erstarren mehr vor Bewunderung dieses einzigartigen Landes als vor antarktischer Kälte. Buckelwale kommen uns ganz nah und begleiten unser Schiff, welches mit genau 98 Passagieren und einer hochmotivierten 50 Mann starken Besatzung aus Deutschland, den Niederlanden, Philippinen, Indonesien, Argentinien, Russland, der Ukraine (1.Offizier), Großbritannien, Litauen und dem Kapitän aus Tromsó Norwegen besetzt ist. Inklusive dem Expeditionsteam von Oceanwide, mit Bergführern, einem Kayak Experten aus der schwedischen Nationalmannschaft, Biologen und Fotografen. Menschen mit Begeisterung fürs Reisen und Respekt vor der Natur voller Lebensfreude. Um nur wenige zu nennen, welche mich sehr beeindruckt haben... Expedition Leader Ali Liddle (Großbritannien), Expedition Guide Esther Josten und Stefanie Liller (Deutschland) sowie Arjen Drost (Niederlande). Welche Herausforderung es ist, einen "Ausflug" in die Antarktis mit Freunden zu organisieren, bedarf keiner Zweifel und ich durfte hier kleine Einblicke gewinnen. Unsere kleine Gruppe aus der Schweiz und Dresden zieht den Hut vor dem Team von Jalan Jalan Travel- Christoph Kadlubski, Alexandra Stuiber und Almuth Schütz. Die nächsten Stationen und Wanderungen auf Schneeschuhen sind Danco Island und Orne Harbour, wo wir nun auch die kontinentale Antarktis betreten und von tiefen, blauen Gletscherspalten empfangen werden. Die nächste kontinentale Anlandung erfolgte an der kleinen argentinischen Forschungsstation Almirante Brown. Ein weiteres antarktisches Highlight folgt, wir fahren in die Paradise Bay. Bereits von der kleinen Halbinsel am Stony Point haben wir einen fantastischen Blick in die Bucht. Viele Fahrten in die bizarre Eiswelt unternehmen wir mit dem Zodiac, erleben den Einsturz einer gewaltigen Eisbrücke und kommen Robben ganz nah. Am 16.11.22 erreichen wir Damoy Point und Port Lockroy, die britische Antarktis Station und begrüßen deren Mitarbeiterinnen an Bord, welche Postkarten und Briefmarken verkaufen und die Gelegenheit einer warmen Dusche wahrnehmen. Sonnenüberflutet empfängt uns der südlichste Punkt unserer Expedition: Petermann Island, was für eine traumhafte Landschaft mit tiefblauem Wasser und Himmel, tausenden von Adelie- und Eselspinguinen, hohen Bergen und Gletscher. Wir genießen eine lange Wanderung an Land auf Schneeschuhen. Weitere Stationen sind Orne Island, Foyn Harbour, Detour Island und die Booth Insel. Auf der Rückfahrt Richtung Norden stellt sich uns ein Problem entgegen- der Lemaire Channel zwischen dem Festland und der Inselwelt ist komplett mit Packeis verstopft. Die Eis verstärkte Plancius schafft es trotzdem, langsam durch dieses Nadelöhr. Unvergessene Stunden auf Deck und Brücke bei Windstille und treibenden Nebelfeldern welche in kalter Luft erstarren. Bereits auf weiterer Fahrt Richtung Norden, entlang des antarktischen Festlandes, frischt der Wind wieder auf und bietet einzigartige Fotomotive mit treibenden Eisbergen und Blick auf die hohen Berge des Festlandes. Wir erreichen Deception Island, eine Vulkan Caldera welche zu den South Shetland Islands gehört. Die Landschaft hat sich komplett geändert und besteht jetzt aus pechschwarzem Vulkanstrand und Schneefeldern. Die ringförmige Caldera gab früher den Walfang Schiffen Schutz. Aus dieser Zeit sind zum Glück nur noch die Reste ehemaliger Baracken und Tanks übriggeblieben. Heraus aus dem Schutz der Insel, überfällt uns bald danach die Drake Passage mit voller Wucht. Die Plancius stampft und rollt in schwerer See. Die Luken werden zusätzlich verschraubt. Es ist stockdunkel in der Kabine. Fühle mich nachts oft schwerelos, immer auf das nächste Aufschlagen im Wellental wartend. Die Frage Birgits "schläfst Du schon?" erübrigt sich für die nächsten zwei Nächte. Tagsüber besteht die Fortbewegungsart mehr aus dem Suchen nach Möglichkeiten sich festzuhalten. Einige Zeit verbringen wir auf der Brücke bei Kapitän und seinen Offizieren, was sehr viel Vertrauen schafft, obwohl die Brecher über das Vorschiff rollen und im Mittelschiff oft das Wasser von oberhalb der steilen Leitern kommt. Nach reichlich zwei Tagen klingt der Ruf über das Schiff- Land in Sicht. Nur schwach sichtbar zeichnen sich Berge am Horizont ab - die Felseninsel Isla Hornos mit dem legendären Kap Hoorn. Immer noch schaukelnd erleben wir einen fantastisch rot, violett und gelb leuchtenden Himmel zwischen 22 Uhr und Mitternacht im Beagle Kanal. Am nächsten Morgen ist es ungewohnt ruhig, obwohl vor unseren Augen immer noch alles schwankt. Wir liegen im Hafen von Ushuaia. Am Nachmittag checken wir, verteilt auf zwei Flüge innerhalb einer Stunde, bei Aerolineas Argentinas nach Buenos Aires ein. Übernachtung für 2 Nächte direkt im Zentrum an der Av. de Mayo im Grand Hotel Vedra. Lassen uns durch die Stadt treiben bei über 30 Grad zu Fuß und mit Taxi. Zwischen Tango auf den Strassen, den ständigen Rufen "cambio cambio", dem Plaza del Congreso, Plaza Dorrego und La Boca, sowie dem Puerto Madero. Ende November geht dieses einzigartige Abenteuer Patagonien- Antarktis mit dem 13- stündigen Rückflug nach Frankfurt zu Ende.

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